St. Michael, München - Chororgel (22/II)
Am Sonntag nach Ostern, 7.4.2024, wurde die neue Chororgel der Jesuitenkirche St. Michael in München eingeweiht, die nun neben der Hauptorgel von Rieger aus dem Jahr 2011 (75/IV) neue Gestaltungsmöglichkeiten liturgischen Feierns eröffnet, zumal alle Chöre und Ensembles zumeist im Chorraum singen. Die Orgel ist sehr grundtönig und eher deutsch-romantisch disponiert.
___
St. Martin, L'Isle Adam (37/III)
Kurz vor Ostern 2024 wurde die neue Rieger-Orgel der historischen Pfarrkirche St. Martin in L'Isle Adam eingeweiht. Die Orgel ist zweigeteilt: zwei schwellbare Werke stehen in einem neuen, aber historisierenden Gehäuse auf der Empore, der zweite teil steht nicht sichtbar hinter dem Hochaltar. gebaut wurde die Orgel auf Basis eines Multiplexsystems. Der Spieltisch steht ebenerdig in der Nähe des Altars. Klanglich ist die Orgel - trotz einer natürlich französischen Ausrichtung - äußerst vielseitig.
Music Center, Helsinki (FI)
Das so genannte „Musikhaus“ wurde 2011 als Konzerthaus in Finnlands Hauptstadt eröffnet. Es bildet das Musikzentrum für das Philharmonische Orchester Helsinki, das finnische Radio-Symphonieorchester sowie die Sibelius-Akademie, die einzige Musikhochschule Finnlands.
Diese am 1. Januar 2024 eingeweihte Konzertsaalorgel ist spektakulär – allein schon wegen ihres Äußeren: Vor dem für einen Konzertsaal nahezu unverzichtbaren Generalschweller, der auf zwei verschobenen Kuben 14m hoch weit in den Saal hinauf ragt, steht eine Skulptur aus zahlreichen in sich verschlungenen Pfeifen, die alle spielbar sind. Das Design entstand in Zusammenarbeit von Harald Schwarz und Wendelin Eberle.
Auch klanglich ist die Orgel besonders: 124 Register auf vier Manualen und Pedal sorgen für eine auch ungemein reichhaltige Klangpalette, die den Anspruch an eine authentische stilistische Vielseitigkeit erfüllen wird. Im Konzerthaus von Helsinki steht nun im besten Sinne des Wortes eine große „Allround-Orgel“.
Diözesankonservatorium für Kirchenmusik, Wien (AT)
Schon länger existierte im Diözesankonservatorium der Wunsch nach einer Orgel, auf der man im Unterricht, beim Üben und in Klassenkonzerten vor allem sinfonische Orgelmusik darstellen kann. Dieser Wunsch wurde mit der neuen Rieger Orgel im Konzertsaal des Konservatoriums erfüllt: Das Instrument weist mehrere sehr charakteristische 8’-Stimmen auf drei Manualen auf; außerdem wurde die Orgel ohne Metallpfeifen im Prospekt realisiert. Das ist ungewöhnlich, aber für eine Unterrichts- und Übungsorgel äußerst sinnvoll.
Die ebenerdig stehenden Holzpfeifen sind nach außen hin robuster im Umgang, außerdem halten sie einen Großteil des Klanges zurück, so dass man auch längere Zeit in dem kleinen Raum mit kräftiger Registrierung spielen kann. Einen optischen Schwerpunkt bilden die farbigen Schleierbretter, die Schallwellen darstellen.
Kathedrale Unserer Lieben Frau, Luxemburg (LU)
Die mit viel deutsch-romantischem Klangpotential ausgestattete Domorgel von Georges Haupt aus dem Jahr 1938 wurde von unserer Werkstatt 2021/22 klanglich restauriert und technisch teilweise komplett neu gebaut. Um eine bessere Zugänglichkeit zu gewährleisten, wurden die von uns entwickelten Rieger-Membranladen verwendet, deren Typus sich ganz im Stil der damaligen Zeit bewegt. Darüber hinaus rekonstruierten wir mehrere Register, die im Laufe der letzten Jahrzehnte entfernt worden waren, und reorganisierten ihre Zusammenstellung.
Wir haben die Orgel außerdem um ein weiteres Seitenpositiv auf dem nördlichen Balkon sowie um einen zweiten (fahrbaren) Spieltisch ergänzt, dessen Registerschalter und deren Anordnung den Emporen-Spieltisch kopiert, jedoch in der Gehäusegestaltung modern und innovativ ausfällt.
Seit November 2022 beeindruckt die Orgel mit nun 100 Registern bei 4 Manualen und Pedal durch ihren vollen und warmen Glanz.
Kulturkirche Geilo (NO)
Am Rande des Wintersportortes Geilo, der im Süden Norwegens in direkter Nachbarschaft von zwei Nationalparks liegt, befindet sich die Kulturkirche. Der Bau, der wie eine Skulptur aus Holz, Glas und Beton errichtet wurde, erfordert ein besonders vielfältiges und musikalisch farbiges Instrument. Raffiniert disponiert, feinfühlig intoniert und mit einer individuellen künstlerischen Gestaltung.
Rieger Orgelbau realisierte für den von Architekt Jorun Westad Brusletto entworfenen Kirchenbau eine zweimanualige Orgel mit 23 Registern. Sie bildet mit ihrem in kreisenden Bewegungen angeordneten Freipfeifenprospekt, der den Gesamtbau imitiert und in dem sich die farbigen Fenster widerspiegeln, ein optisches Highlight im Kirchenraum. Entsprechend den verschiedenen kulturellen Veranstaltungen, von Konzert und Tanz bis zu Theater, lässt sich die Orgel vielfältig einsetzen und wird so zu einer klanglichen Bereicherung der Kulturkirche.